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NIH-Schlaganfall-Skala: DSG veröffentlicht deutschsprachige Schulungsplattform

Eine deutschsprachige Schulungsplattform zur Anwendung der National Institute of Health Stroke Scale (NIHSS) wird seit Monatsanfang von der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) betrieben. Diese ist gleichermaßen für Ärzte wie auch Pflegekräfte konzipiert und kostenfrei unter www.dsg-nihss.de erreichbar. Auch vergibt die DSG für jeden angemeldete Teilnehmer am Ende der Schulung ein eigenes Zertifikat. Die Erfassung neurologischer Defizite von Patienten mit akutem Schlaganfall sowie die regelmäßige Dokumentation ihrer Fortschritte soll damit zukünftig von jedem Mitarbeitenden der Stroke-Unit verlässlich und sicher beherrscht werden.

Mehr als zwei Jahre hat Prof. Nabavi, 2. Vorsitzender der DSG und Chefarzt der Neurologie im Vivantes Klinikum Neukölln, gemeinsam mit vier Kolleginnen und Kollegen aus Tübingen und Erlangen an der Übersetzung sowie Umsetzung der NIHSS-Plattform gearbeitet. „Das war ein ordentliches Stück Arbeit, vom Datenschutz angefangen“, so Nabavi. Da die NIH-Schlaganfall-Skala aber bereits seit Jahrzehnten Standard bei der Erfassung neurologischer Defizite nach akutem Schlaganfall sei, würde die DSG damit vor allem ein langjähriges Versprechen einlösen. Jetzt ist es geschafft!

Registrierung vor Nutzung der NIHSS-Plattform obligat, aber kostenfrei

Zur Nutzung der NIHSS-Plattform der DSG ist einzig eine Registrierung des Nutzers erforderlich, um einen Abschluss in einem medizinischen Beruf nachzuweisen. Danach erfolgt die Freischaltung der Schulungsvideos für alle 13 Kategorien, in die die NIH-Schlaganfall-Skala unterteilt ist. „Ein Sprecher führt durch die verschiedenen Kategorien“, erklärt PD Dr. Bastian Volbers, ehemals in der Uniklinik Erlangen tätig und heute Oberarzt in der Klinik für Neurologie des Inselspitals Bern. „Insgesamt haben wir derzeit 15 Videos auf der Plattform hinterlegt. Diese wurden mithilfe von Probanden, Schauspielern wie auch tatsächlichen Patienten gedreht“, ergänzt sein Kollege Mario Lorenz. Für die Probanden sowie szenische und technische Aspekte waren die Herren aus Erlangen verantwortlich, für die Patientenrekrutierung die Kolleginnen aus Tübingen.

„Tatsächlich haben wir schließlich für alle Szenen richtige Drehbücher geschrieben“, erzählen PD Dr. Annerose Mengel und PD Dr. Katharina Feil, beide leitende Oberärztinnen der Klinik für Neurologie am Universitätsklinikum Tübingen. „Für uns Mediziner eine vollkommen neue Erfahrung. Aber wirklich spannend“, sagt Annerose Mengel. Und nach dem Dreh haben die Schlaganfall-Experten viel Zeit in die Nachbearbeitung der Videos investiert. „Kann man die Veränderung der Armkraft wirklich sehen? Ist die Mimik des Patienten textbuchmäßig? Wir haben tatsächlich sehr viel Wert auf kleinste Details gelegt“, so Mengel.

In Tübingen wie in Erlangen werden zudem jetzt im Sommer weitere Schulungsvideos gedreht, um die Schulungsplattform stetig zu erweitern. „Wir haben aus den ersten Drehs einiges gelernt, was wir noch verbessern können“, erzählt Katharina Feil. „Das werden wir jetzt in den künftigen Videos entsprechend anwenden.“ Das DSG-Schulungstool wird also stetig aktualisiert und verbessert.

Nach der Schulung zur NIHSS: Prüfung und DSG-Zertifikat

Für die Zertifizierung nach erfolgter Schulung hat die Gruppe schließlich eine Vielzahl von Multiple-Choice-Fragen ausgearbeitet: Verständnisfragen zu jedem Item sowie Allgemeinfragen zu Möglichkeiten und Grenzen der Skala. Drei Fälle werden dem Prüfling nach dem Zufallsprinzip zur praktischen Bewertung vorgestellt, wie auch zusätzlich 16 eingestreute MC-Fragen zur NIHSS. „Wir haben derzeit insgesamt zehn verschiedene Prüfungs-Kombinationen und werden diese mit den neuen Videos dann im Herbst noch erweitern können“, so Nabavi. „Die bisherige Zertifizierung aus den USA umfasste keine Wissensabfrage“, erklärt der 2. DSG-Vorsitzende, „was uns bei der Erarbeitung unserer Schulungsplattform aber wirklich wichtig war, um ein handfestes Konzept präsentieren zu können.“ Das DSG-Zertifikat ist fünf Jahre gültig. Spätestens danach soll jeder Kollege sein Wissen auffrischen und die Prüfung erneut ablegen.

Foto: Haben mehr als zwei Jahre an der NIHSS-Schulungsplattform gearbeitet (v.o.l.): Cornelia Reisacher, Thomas Nägele, Prof. Darius Nabavi, PD Dr. Bastian Volbers, Mario Lorenz, PD Dr. Annerose Mengel und PD Dr. Katharina Feil

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