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Zur Vermeidung postoperativer Nachblutungen: Forschungsförderpreis Patientensicherheit von DIVI und Philips geht an Dr. Luise Röhrich
Dr. med. Luise Röhrich (Foto) gewinnt mit ihrem Projekt „XCardiacBleed: Validierungsstudie der XCardiac Blutungsdetektion (X-C-Bleeding) nach herz- und thoraxchirurgischen Eingriffen“ den diesjährigen Forschungsförderpreis der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) und Philips. „Nach allen herz- und thoraxchirurgischen Operationen ist die postoperative Nachblutung mit einer Inzidenz von zwei bis sechs Prozent eine der bedeutendsten, jedoch am wenigsten untersuchten Komplikationen“, so Röhrich. Ziel ihres Forschungsvorhabens an der Klinik für Innere Medizin und Kardiologie am Deutschen Herzzentrum Berlin der Universitätsmedizin Charité ist deshalb die Validierung eines innovativen digitalen Biomarkers – genannt X-C-Bleeding – der die Wahrscheinlichkeit postoperativer Nachblutungen nach Eingriffen an Herz und Brustkorb frühzeitig erkennen und senken könnte. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung nahm die Nachwuchswissenschaftlerin heute im Rahmen der Eröffnungsveranstaltung des DIVI-Jahreskongresses in Hamburg entgegen.
„Der Einsatz von X-C-Bleeding könnte es ermöglichen, Risikopatienten frühzeitig zu identifizieren und eine interdisziplinäre Entscheidungshilfe für geeignete Therapien bereitzustellen“, erklärte Luise Röhrich gegenüber den mehr als 1.300 Kollegen aus der Intensiv- und Notfallmedizin im voll besetzten CCH-Hauptsaal.
Schnellere Entscheidungshilfe auf Intensivstationen
Bei der Routineversorgung von Intensivpatientinnen und -patienten werden eine Vielzahl an Daten erfasst. Die auf künstlicher Intelligenz (KI) basierte Softwarelösung X-C-Bleeding ermittelt anhand dieser Werte das Risiko möglicher postoperativer Nachblutungen. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Validierung des Biomarkers X-C-Bleeding, der den Informationsfluss für das interdisziplinäre perioperative Blutungsmanagement auf der Intensivstation optimieren soll.
„Die eingereichte Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung und Verbesserung der Patientensicherheit in der medizinischen Praxis”, begründet Prof. Christian Waydhas, Koordinator der Jury und Präsidiumsmitglied der DIVI, die Preisvergabe an das Projekt. „Durch den Einsatz von X-C-Bleeding kann das medizinische Fachpersonal Diagnosen effizienter stellen und frühzeitig weitere diagnostische und therapeutische Maßnahmen einleiten.“ Besonders wichtig war der Jury bei der Bewertung der eingereichten Anträge, die durchweg eine ausgezeichnete Qualität aufwiesen, neben der Relevanz und Innovation der eingereichten Projekte insbesondere auch deren Effektivität und Nachhaltigkeit.
Förderung patientenzentrierter Versorgung
Das Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro stiftet Philips. „Postoperative Blutungen stellen eine potenziell lebensbedrohliche Komplikation dar“, so Dr. med. Robert Deisz, Chief Medical Officer Intensive Care, Philips DACH. „Das Forschungsvorhaben von Dr. Luise Röhrich nimmt diesen sehr relevanten intensivmedizinischen Aspekt in den Fokus und der Einsatz von KI ist ein wichtiger Schritt zur Präzisionsmedizin – das wollen wir unterstützen. Ein maßgeschneidertes Transfusionskonzept ist in der Zusammenarbeit aller perioperativen Partner ein wichtiger Beitrag zur Sicherung des Behandlungserfolges und der Patientensicherheit.“
Die Arbeitsgruppe von Studienleiterin Dr. Luise Röhrich (Mitte): (v.l.n.r) Prof. Dr. Felix Schönrath (Senior Supervisor des Projekts, leitender Oberarzt DHZC), Pavel Boza Zegarra (wiss. Mitarbeiter der Firma X-Cardiac), Dr. Laurenz Kopp Fernandes (Supervisor des Projekts, Oberarzt DHZC) und Prof. Dr. Alexander Meyer (CMO/CEO der Firma X-Cardiac)
Forschungsförderpreis Patientensicherheit
Den von Philips gestifteten Forschungsförderpreis gibt es seit 2017. Mit seiner Vergabe werden Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler mit Forschungsvorhaben im Bereich Patientensicherheit ausgezeichnet und gefördert. Die DIVI übernimmt die wissenschaftliche Begutachtung der Bewerbungen sowie die Auswahl der Preisträgerinnen und Preisträger.
Fotos: privat
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