Die Zielsetzung der Sektion Ethik ist die Bearbeitung von ethischen Fragestellungen in der Intensivmedizin, Erarbeitung von Positionspapieren und Stellungnahmen sowie die Planung wissenschaftlicher Projekte.
Ihre Ansprechpartner

Dr. med. Susanne Jöbges
Sektionssprecherin
Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin
Charité – Universitätsmedizin Berlin
Charitéplatz 1
10117 Berlin
Tel.: 030 450 631 195
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Dr. med. Jochen Dutzmann
Stellvertretender Sektionssprecher
Klinik für Innere Medizin III
Universitätsklinikum Halle (Saale)
Ernst-Grube-Str. 40
06097 Halle (Saale)
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Publikationen der Sektion Ethik
Die Publikationen der Sektion Ethik im Überblick
Webinar: Ehegattennotvertretungsrecht
Am 1. Januar 2023 ist das Ehegattennotvertretungsrecht für ärztliche Behandlungen in Kraft getreten. Dabei handelt es sich um ein im Gesetz (§ 1358 BGB) neu verankertes Vertretungsrecht. Es werden dementsprechend Ehegatten (und eingetragene Lebenspartner) automatisch (also ohne gesonderten Bestellungsakt) in sämtlichen Angelegenheiten der Gesundheitssorge vertretungsberechtigt sein.
Zur effektiven Bewältigung der sich ergebenden praktisch-organisatorischen Herausforderung hat die Sektion Ethik der DIVI eine Handreichung verfasst, die im Rahmen eines Webinars am 13. Februar 2023 dargestellt wurde.
Hier können Sie sich die Aufzeichnung des Webinars ansehen:
Rechtliche Einordnung, Professor Gunnar Duttge (Göttingen)
Grundlagen für die Klinik, Dr. Andrej Michalsen (Konstanz)
Implikationen für die Präklinik, Dr. Peter Gretenkort (Krefeld)
Handreichung zur Anwendung, Dr. Jochen Dutzmann (Halle/Saale)
Kinder als Angehörige und Besuchende auf Intensivstationen
Kinder als Angehörige und Besuchende auf Intensivstationen, pädiatrischen Intensivstationen, IMC-Stationen und in Notaufnahmen – Empfehlungen für den Einbezug von minderjährigen Angehörigen in der Intensiv- und Notfallmedizin (Gesamtversion, Oktober 2022). – (Kurzversion)
Eine Veröffentlichung der DIVI-Sektionen Psychologische Versorgungsstrukturen, Pflegeforschung und Pflegequalität, Pädiatrische Intensiv- und Notfallmedizin, Ethik, Bewusstseinsstörungen und Koma, Sepsis und Infektiologie in Zusammenarbeit mit der AETAS Kinderstiftung, der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, der Deutschen Gesellschaft interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin e. V. (DGINA) und der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie e. V. (DeGPT).
Umgang mit Zwang in der Intensivmedizin
Patientinnen und Patienten der Intensivmedizin sind besonders auf ihr Umfeld angewiesen – Bewusstsein und Willensbildung sind häufig beeinträchtigt. Diese asymmetrische Begegnung zwischen behandelnden Personen und Patienten kann die Anwendung von Zwang erleichtern und hervorrufen.
In einer Handlungsempfehlung zeigt die Sektion Ethik der DIVI Wege auf, um die Wünsche und Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten wahrzunehmen, diese einzubinden und Zwang in der Intensivmedizin zu reduzieren bzw. zu vermeiden.
Angehörigenbesuche im Krankenhaus während Pandemien
Angehörigenbesuche sind ein wichtiger Bestandteil der Behandlung von Patientinnen und Patienten. In Pandemien besteht die Herausforderung darin, eine Balance zu finden zwischen den notwendigen Schutzmaßnahmen in Bezug auf Risiken für die Patientinnen und Patienten, Angehörigen sowie Mitarbeitenden einerseits und der möglichst geringen Beschränkung der Angehörigenbesuche andererseits.
Die Sektion Ethik und die Sektion Psychologische Versorgungsstrukturen der DIVI haben dazu ein Positionspapier entwickelt, das notwendige Neuregelungen zusammenfasst und begründet.
Laden Sie hier das Positionspapier zu Angehörigenbesuchen während Pandemien herunter.
Überversorgung in der Intensivmedizin
Überversorgung in der Intensivmedizin: erkennen, benennen, vermeiden – Positionspapier der Sektion Ethik der DIVI und der Sektion Ethik der DGIIN
Ungeachtet der sozialgesetzlichen Vorgaben existieren im deutschen Gesundheitssystem in der Patientenversorgung nebeneinander Unter-, Fehl- und Überversorgung. Überversorgung bezeichnet diagnostische und therapeutische Maßnahmen, die nicht angemessen sind, da sie die Lebensdauer oder Lebensqualität der Patienten nicht verbessern, mehr Schaden als Nutzen verursachen und/oder von den Patienten nicht gewollt werden. Daraus können hohe Belastungen für die Patienten, deren Familien, die Behandlungsteams und die Gesellschaft resultieren. Dieses Positionspapier erläutert Ursachen von Überversorgung in der Intensivmedizin und gibt differenzierte Empfehlungen zu ihrer Erkennung und Vermeidung.
Laden Sie hier das Positionspapier zur Überversorgung in der Intensivmedizin herunter.
Dokumentation der Therapiebegrenzung
Empfehlung der Sektion Ethik der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) unter Mitarbeit der Sektion Ethik der Deutschen Gesellschaft für Internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin (DGIIN)
Dokumentation Therapiebegrenzung
Grenzen der Sinnhaftigkeit von Intensivmedizin
Intensivmedizin rettet Menschenleben. Entwicklungen vor allem im Bereich der technischen Verfahren und der Pharmakologie haben einen medizinischen Fortschritt ermöglicht, der eine Überlebensperspektive auch in solchen Situationen eröffnet, in denen früher das Sterben unaufhaltbar und der Tod unvermeidlich waren. Aber die Möglichkeiten und Chancen, Leben zu erhalten und zu verlängern, sind nicht frei von Ambivalenz und tragischen Konsequenzen. Das ist vor allem dann der Fall, wenn der Tod trotz intensivmedizinischer Bemühungen nicht abgewendet oder wenn das Überleben nur um den Preis einer dauerhaften schweren Einschränkung der Lebensqualität sichergestellt werden kann. Deshalb stellt sich angesichts einer schlechten Prognose häufig die Frage nach der Sinnhaftigkeit oder Sinnlosigkeit der weiteren Intensivbehandlung. Wo sollen die Grenzen innerhalb des medizinisch Machbaren gezogen werden? Welche Perspektiven und welchen Sinn sehen die an der Behandlung Beteiligten und die von ihr Betroffenen?
Laden Sie hier eine Stellungnahme zu den Grenzen der Sinnhaftigkeit von Intensivmedizin herunter.
Entscheidungen bei potenziellen Organspendern
Das Positionspapier soll dazu dienen, das Vorgehen bei Patienten mit einer schwersten Hirnschädigung, die voraussichtlich zum irreversiblen Ausfall sämtlicher Hirnfunktionen (Hirntod) führen wird, auf systematische und strukturierte Weise zu klären. Rechtssicherheit, Vertrauen und Transparenz sind in dieser sensiblen Situation für alle Beteiligten, insbesondere für die Angehörigen und das Behandlungsteam, von großer Bedeutung.
Laden Sie hier das Positionspapier zu Entscheidungen bei potenziellen Organspendern herunter.
Therapiezieländerung
Aufgabe des Arztes ist es, unter Beachtung des Selbstbestimmungsrechtes des Patienten Leben zu erhalten, Gesundheit zu schützen und wieder herzustellen sowie Leiden zu lindern und Sterbenden bis zum Tod beizustehen. Der Medizin stehen dazu immer mehr und differenziertere Möglichkeiten zur Verfügung. Der Arzt hat im Rahmen seiner professionellen Verantwortung zu entscheiden, welche der vorhandenen Behandlungsmöglichkeiten indiziert sind.
Bereits die Alternative, etwas tun zu können oder es zu unterlassen, zwingt in der konkreten Situation dazu, diese Entscheidung zu treffen. Auch wer abwartet, trifft eine Entscheidung.
Medizinische Versorgung Sterbender und von Patienten mit infauster Prognose auf Intensivstationen
Ziel der nachfolgenden Ausführungen ist es, in knapper Form ethische Prinzipien und aktuelle rechtliche Vorgaben beim Umgang mit sterbenden Patienten bzw. mit Patienten mit infauster Prognose auf Intensivstationen darzustellen. Dabei handelt es sich also nicht um eine erschöpfende Darstellung. Damit könnte aber auch ein Anstoß gegeben werden für eine möglicherweise weitergehende, umfangreichere Beschäftigung der DIVI mit diesem so wichtigen aber auch vielschichtigen Thema, wobei auf vieles bereits von kompetenter Seite Eingebrachtes zurückgegriffen aber auch Neues erarbeitet werden könnte.